Kennst du eigentlich den Unterschied zwischen deiner Stimme und deiner Sprechweise? Für mich ist es sehr wichtig, beides zu unterscheiden. Wenn du künftig in jeder Hinsicht mit Leichtigkeit sprechen möchtest, bekommst du nun eine genaue Erklärung, wie du gezielt daran arbeiten kannst.
Vielleicht kennst du bereits meinen Blogartikel oder die Podcastfolge, worin es um die 3 verschiedenen Ausdrucksweisen geht. Wir können uns verbal, nonverbal oder paraverbal ausdrücken. Das ist für mich die Schale meines Avocado-Modells. Auch darüber gibt es bereits Blogartikel und Podcast. Hierzu zählt alles, was zu deinem Ausdruck gehört.
Heute sehen wir uns den Ausdruck und speziell den paraverbalen Ausdruck genauer an. Verbal bedeutet, welche Worte du wählst. Nonverbal ist deine Körpersprache und paraverbal ist sowohl deine Stimme als auch deine Sprechweise.
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Mehr InformationenWas genau umfasst Stimme und Sprechweise und wie können diese Bereiche voneinander getrennt werden?
Wichtig zu wissen ist zunächst, dass nur ich die beiden Begriffe so differenziere. Es ist lediglich meine eigene Definition, da ich in der Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen und Kunden jeden Bereich extra optimiere.
Die Stimme
Für mich umfasst die Stimme alles, was mit dem stimmlichen Klang zu tun hat. Das heißt, wie deine Stimme tatsächlich klingt. Damit meine ich, ob deine Stimme beispielsweise kratzig klingt, ob sie leicht und sanft ist oder ob du mit viel Druck und Anspannung sprichst.
Dabei geht es stark darum, wie du deine Stimme nutzt. Eine große Rolle dabei spielt die Atmung, denn sie ist sozusagen der Motor der Stimme. Wenn du ausatmest, beginnen die Stimmbänder sich zu bewegen. Dadurch entsteht der Ton. Stimme bedeutet also für mich, wie du diesen Apparat der Stimme mit Stimmbändern und Kehlkopf nutzt. Es bedeutet auch, wie dadurch deine Stimme letztendlich klingt.
Sprichst du mit Leichtigkeit oder eher angestrengt?
Fühlt es sich für dich leicht und angenehm an zu sprechen? Oder ist es eher anstrengend, du wirst schnell heiser und deine Stimme zittert unter Anspannung? Oder fällt es dir schwer, aus deiner leisen Stimme mehr Klang rauszuholen? Also denkst du, du müsstest lauter und mit mehr Druck sprechen, um gehört zu werden? Das ist das Thema Resonanz und Klang, wie du es schaffst, deine Stimme klangvoll wirken zu lassen.
Wie sich deine Stimme für dich anfühlt, geht in Richtung Stimmphysiologie. Das heißt, ist es beispielsweise gesund und natürlich, wie du deine Stimme nutzt? Oder tust du etwas unphysiologisches? Diese Worte wähle ich übrigens, weil ich ausgebildete Logopädin bin und aus dem medizinischen Bereich komme.
Ich achte also darauf, ob du deine Stimme so nutzt, wie es vom Körper gedacht ist. Oft greifen wir auch ein und verändern etwas, was dann ungünstig für unsere Stimme ist. Wenn du beispielsweise häufig deinen Bauch anspannst, verhinderst du, dass sich dein Zwerchfell bewegen kann. Dadurch veränderst du deine Atmung und eine Bauchatmung ist somit nicht mehr gut möglich.
Du kommst in eine Hochatmung, wodurch Druck auf deine Stimme entsteht. Die Stimme geht nach oben, klingt gepresst und wird angestrengter. Und schon bist du nicht mehr in deiner entspannten Stimmlage.
Auch die Stimmlage ist Teil deiner Stimme
Das heißt, in welcher Lage du sprichst. Sprichst du in deiner mittleren Sprechstimmlage, also deiner entspannten Stimmlage? Oder verlässt du deine eigentliche Lage und sprichst eher zu hoch? Wenn du mit zu viel Anspannung sprichst, wird deine Stimme auf Dauer schneller ermüden. Sie klingt nicht so stabil und präsent, als würdest du in deiner vom Körper vorhergesehenen Stimmlage sprechen. In den meisten Fällen sprechen die Menschen eher zu hoch oder zu tief.
Wenn ich von der Stimme spreche, meine ich genau das: Wie benutzt du deine Stimme? Wie ist deine Atmung? Wie ist deine Körperhaltung?
Deine Stimme kann von der reinen Physiologie her praktisch auf eine gesunde Art und Weise als Instrument funktionieren. Der Klang verrät uns sehr viel darüber, ob wir die Stimme gesund oder ungesund nutzen. Wenn du deine Stimme auf eine gesunde Art und Weise nutzt und entspannt sprichst, kann sie sich auch voll entfalten.
Die Sprechweise
Die Sprechweise ist für mich die Art und Weise, wie du sprichst. Natürlich sprichst du mit deiner Stimme. Das heißt, die Stimme ist ein Teil der Sprechweise. Doch für mich sind es unterschiedliche Ansatzpunkte.
Die Sprechweise ist die Gestaltung deines Sprechens. Unabhängig davon, ob du die Stimme gesund oder ungesund benutzt, heiser bist, kratzig oder angespannt klingst. Es geht vielmehr darum, wie du dein Sprechen gestaltest. Das heißt, wie du etwas betonst. Dazu zählt beispielsweise, ob du schnell sprichst, langsam, hoch, tief, laut oder leise. Denn würdest du ständig nur in einer Lage sprechen, würde das extrem monoton klingen. Monotonie ist übrigens auch eine Art der Sprechweise.
Ein großer Bereich der Sprechweise ist auch, mit welchen Emotionen du sprichst. Denn beim Sprechen transportierst du permanent irgendwelche Emotionen. Ich nenne es gerne auch Facetten. Denn, wenn wir emotionslos und sehr sachlich sprechen, passt Emotion nicht so gut.
In allem was du sagst, kannst du Emotionen transportieren. Derselbe Satz kann unterschiedlich betont bzw. ausgesprochen völlig anders wirken. Du kannst beispielsweise freudig, genervt oder unsicher wirken.
Warum unterscheide ich das und sage nicht, es ist alles Teil der Stimme?
Um an deiner gesunden, angenehmen und stabilen Stimme zu arbeiten, ist ein völlig anderer Ansatz nötig, als an deiner Sprechweise zu arbeiten. Beides hat miteinander auch nichts zu tun. Du kannst lebendig sprechen, Emotionen übermitteln und andere in ihren Bann ziehen. Gleichzeitig kannst du dabei heißer werden oder eine klangvolle Stimme haben. Das liegt dann lediglich an deiner Stimme.
Vielleicht schaffst du es nicht, dass dir Menschen gerne zuhören, da du zu monoton oder undeutlich sprichst oder kaum Emotionen transportierst. Die Ursache liegt also an deiner Sprechweise und nicht an deiner Stimme. Genau deshalb unterscheide ich das.
Oft arbeite ich mit meinen Kundinnen und Kunden hauptsächlich an ihrer Stimme. Vor allem wenn sie schnell heißer werden, ihre Stimme instabil ist oder es ihnen schwerfällt, länger zu sprechen. In diesem Fall ist nur die Stimme das Thema.
Andererseits arbeiten wir auch oft daran, natürlicher zu sprechen oder andere in den Bann zu ziehen. Dann geht es nur um die Sprechweise, da die Stimme in diesem Fall gar kein Thema ist. Was allerdings immer mit dabei ist, ist die Persönlichkeit. Denn wer wir sind in Verbindung mit unseren Werten und Gefühlen, hat Einfluss auf Stimme und Sprechweise.
Kannst du den Unterschied zwischen Sprechweise und Stimme nun erkennen? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen, ob es für dich klar verständlich ist. Um wirklich ausdrucksvoll und mit Leichtigkeit zu sprechen, ist es für mich sehr wichtig, beide Bereiche einzeln zu berücksichtigen.
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