Redeangst überwinden: 8 erprobte Tipps & Übungen, um endlich selbstbewusst vor anderen zu sprechen

Redeangst überwinden: 8 erprobte Tipps & Übungen, um endlich selbstbewusst vor anderen zu sprechen

Alle Augen richten sich gespannt auf dich und es wird still. – Spätestens jetzt geht für viele Menschen das Horrorszenario mit Herzklopfen, feuchten Händen oder einem Blackout los: die gefürchtete Redeangst. Dabei geht es nicht nur um den beruflichen Kontext. Auch Situationen wie eine Hochzeitsrede oder eine Vorstellungsrunde auf einer Party können Ursache sein. Die gute Nachricht: Du bist nicht allein, denn viele Menschen leiden darunter. Und es ist möglich, deine Redeangst komplett loszuwerden!

In diesem Blogartikel erfährst du, was Sprechangst genau ist, welche Ursachen dahinterstecken und wieso der Schlüssel, um sie zu überwinden, in der Annahme liegt. Du bekommst 8 konkrete Tipps und Übungen, wie du mit deiner Redeangst umgehst, um in Zukunft vor anderen sicher zu sprechen und dich dabei sogar wohlzufühlen.


Das Wichtigste zu Redeangst überwinden

  • Redeangst zeigt sich in Situationen, wo du vor anderen Menschen sprichst: in Meetings, bei einer Präsentation oder einer Vorstellungsrunde.
  • Redeangst äußert sich durch körperliche, mentale und emotionale Symptome wie starke Selbstzweifel, Herzrasen, Blackout oder Schweißausbrüche.
  • Zu den Ursachen gehören frühere negative Erfahrungen, die sich in deinem Unterbewusstsein abgespeichert haben.
  • Es ist möglich, deine Redeangst zu überwinden. Der erste und wichtigste Schritt ist, sie erstmal anzunehmen.  
  • Selbstmitgefühl, Atemtechniken, Affirmationen und eine optimale Vorbereitung sind ein paar der wirksamen Tipps, um deine Redeangst Stück für Stück loszuwerden.

Inhalte

Definition: Was ist Redeangst?
Symptome der Redeangst: So zeigt sie sich
Ursachen der Redeangst: Lerne, woher sie kommt, um sie zu überwinden
Auswirkungen der Redeangst: So beeinflusst sie dein Berufs- und Privatleben
Redeangst überwinden: Mit diesen 8 erprobten Tipps und Übungen schaffst du es

  1. Annahme
  2. Selbstmitgefühl
  3. Atemtechnik
  4. Hypnose
  5. Affirmationen
  6. Entspannung
  7. Üben, üben, üben
  8. Vorbereitung

Fazit
FAQ – Häufige Fragen zu Redeangst überwinden


Definition: Was ist Redeangst?

Dein Herz schlägt schneller, deine Hände schwitzen und du hast ein mulmiges Gefühl im Bauch. – Dann kennst du Redeangst oder auch Sprechangst genannt. Manche Menschen haben sie, wenn es um Meetings, Präsentationen oder Gespräche mit Kolleg:innen geht. Andere kennen diese und weitere Symptome auch, wenn sie sich auf einer Party anderen Menschen vorstellen oder auf einer Geburtstagsfeier eine Rede halten.

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Redeangst vs. Lampenfieber: Was ist der Unterschied?

Normales Lampenfieber ist auch unangenehm, doch es wirkt sich immerhin positiv aus: Es spornt dich an und ist ein Adrenalinkick. Auch professionelle Sprecher:innen haben oft noch Lampenfieber vor großen Auftritten, das gehört einfach dazu.

Redeangst hingegen kann dich komplett blockieren. Meistens sind auch die Symptome stärker und gehen bis zur Atemnot und Panikattacken. Viele Menschen versuchen daher Situationen, wo sie vor anderen sprechen, komplett zu vermeiden. Das macht es leider nicht besser, sondern eher schlimmer: Es kommt zur Angst vor der Angst.

Wichtig ist: Redeangst ist kein Schicksal! Du kannst lernen, sie zu verstehen und zu überwinden. Dafür schauen wir uns zuerst genauer an, wie sich Redeangst äußert und was für Ursachen dahinterstecken.


Symptome der Redeangst: So zeigt sie sich

Redeangst zeigt sich auf drei Ebenen: körperlich, mental und emotional. Die Symptome können einzeln oder kombiniert auftreten.

3 Ebenen von Redeangst: Körperliche, mentale und emotionale Symptome

1. Körperliche Symptome: Dein Körper reagiert wie in einer Gefahrensituation.

  • Dein Herz rast.
  • Deine Hände, Stimme oder Beine zittern.
  • Du hast ein Engegefühl in der Brust und atmest flach und schnell.

2. Mentale Symptome: Deine Gedanken blockieren dich.

  • Du hast einen Blackout: Dein Kopf ist plötzlich komplett leer.
  • Du zweifelst stark an dir und hast negative Glaubenssätze wie „Ich kann nicht reden“.
  • Du grübelst ständig über mögliche Fehler und malst dir Horrorszenarien aus.

3. Emotionale Symptome: Du empfindest starke negative Gefühle.

  • Du hast Angst, bewertet oder abgelehnt zu werden.
  • Du bist unsicher, fühlst dich hilflos und ausgeliefert.
  • Du fühlst dich gestresst und überfordert.

Ursachen der Redeangst: Lerne, woher sie kommt, um sie zu überwinden

Angst, egal welche Form, entsteht ganz viel im Unterbewusstsein. Dabei passiert folgendes: Du erlebst im Heute eine Situation, die dein Unterbewusstsein an eine Erfahrung von Früher erinnert. Diese hat es damals als gefährlich eingestuft und so abgespeichert. Dein Unterbewusstsein wird im Jetzt getriggert und ruft dieselbe Angstreaktion ab. – Obwohl es an für sich nichts Bedrohliches an der heutigen Situation gibt.

Deine Sprechangst ist also aufgrund von Erfahrungen und daraus entstandenen Glaubenssätzen antrainiert. Sie hat sich auf deine Selbstsicherheit, die angeboren ist und in dir schlummert, quasi draufgelagert.

Mit meinen Tipps und Übungen holst du sie Stück für Stück wieder hervor und lernst, wie du deine Redeangst bewältigst.

Die folgenden Denk- und Glaubensmuster können aus früheren negativen Erfahrungen entstanden sein und deine Redeangst verstärken:

1. Perfektionismus

Hast du selbst zu hohe Erwartungen an dich, setzt dich das unter Druck. Immer perfekt zu sein und keine Fehler machen zu dürfen, wirkt lähmend und blockiert dich.

2. Mangelndes Selbstvertrauen

Du zweifelst stark an dir und hast Angst, nicht gut genug zu sein. Gerade wenn du vor anderen im Mittelpunkt stehst, bist du deren Bewertung ausgesetzt. – Sei es auf der inhaltlichen Ebene oder wenn es um deine Person geht. Das lässt die wenigsten Menschen kalt. Doch gerade mit wenig Selbstvertrauen kann diese Erfahrung besonders herausfordernd sein.

3. Generell Angst, im Mittelpunkt zu stehen

Es gibt Menschen, die einfach nicht gerne im Fokus der Aufmerksamkeit sind. Nicht immer hat das mit mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Doch wenn dieses Unwohlsein überhandnimmt und zur Redeangst wird, sollest du dich damit auseinandersetzen. Denn es wird immer wieder solche Situationen geben. – Beruflich oder privat.

4. Wenig Erfahrung

Für viele Menschen sind Situationen, wo sie vor anderen sprechen, nicht alltäglich. Das ist normal, nur sorgt es für zusätzlichen Stress, wenn es dann doch dazu kommt. Einfacher wirst du damit umgehen können, wenn du solchen Situationen bewusst nicht aus dem Weg gehst.


Auswirkungen der Redeangst: So beeinflusst sie dein Berufs- und Privatleben

Redeangst wirkt sich nicht nur im Moment aus, wenn du vor anderen sprichst. Auch darüber hinaus beeinflusst sie dein Leben.

Fallen dir im Job Situationen wie Gespräche mit Vorgesetzten, Präsentationen und Meetings schwer oder du meidest sie sogar, kann das langfristig deine berufliche Karriere blockieren. Privat verpasst du vielleicht wertvolle Begegnungen und Erfahrungen, wenn du gesellige Anlässe wie Familienfeiern und Partys meidest oder dich zurückziehst. Das muss nicht sein, wenn du weißt, wie du deine Redeangst bewältigst.


Redeangst überwinden: Mit diesen 8 erprobten Tipps und Übungen schaffst du es

1. Annahme

Annahme ist der Schlüssel, um deine Redeangst loszuwerden. Damit meine ich nicht, dass du deine Angst akzeptierst. – Sondern, dass du sie für diesen Moment annimmst und dann weiterschaust, wie du mit ihr umgehst. So kommst du in deine Souveränität. Vielleicht kennst du auch die Theorie: Das, wo wir unsere Aufmerksamkeit draufrichten, wird stärker. Das ist bei deiner Redeangst genauso.

2. Selbstmitgefühl

Um deine Angst anzunehmen, brauchst du Mitgefühl für dich: Statt zu denken: „Das ist doch Quatsch, dass ich Angst habe“, geh in die Haltung: „Es ist jetzt so und es ist ok“.  Sonst verstärkst du das Gefühl der Angst nur und machst dich noch kleiner. Schenkst du dir selbst Empathie und Mitgefühl, nimmst du dich und deine Angst ernst. Das ist der erste Schritt, um sie lösen.

3. Atemtechnik

Atemübungen helfen dir, dich zu entspannen. Dabei kommt es auf das tiefe Einatmen in den Bauch und das lange Ausatmen an. Zähle dabei jeweils bis vier. Das beruhigt deinen Körper und gibt dir mehr Kontrolle über deine Atmung. Üb das regelmäßig, auch außerhalb von Redeanlässen.

4. Hypnose

Bei der Hypnose oder Selbsthypnose gelangst du in eine Trance, einen tiefen Entspannungszustand. Ziel ist, dass du so in deinem Unterbewusstsein negative Denkmuster und Glaubenssätze positiv veränderst. Im bewussten Zustand reagierst du dann anders auf Situationen, die vorher Ängste ausgelöst haben. Im Fall der Redeangst heißt das: Du sprichst vor anderen selbstsicher, souverän und mit Freude.

Mockup Selbsthypnose klein

5. Affirmationen

Affirmationen funktionieren nur, wenn du sie selbst glaubst. Sonst verstärken sie deine Angst eher, da du dich nicht ernst nimmst. Starte deshalb lieber mit Mini-Affirmationen wie: „Ich werde die Situation überleben“, oder: „Ich habe mich gut vorbereitet“.

Die Wirkung verstärkst du, wenn du die Affirmationen mit der EFT-Klopftechnik verbindest. Dabei klopfst du bestimmte Punkte im Körper ab.

6. Entspannung

Locker zu bleiben, hilft dir nicht nur im Moment einer Rede oder eines Vortrags, sondern auch schon in der Zeit davor. Um dich zu entspannen, gibt es ganz verschiedene Übungen. Schau, was für dich funktioniert und bau sie dann regelmäßig in deinen Alltag ein.

  • Den Körper ein paar Minuten lang kräftig ausschütteln, um das Nervensystem zu regulieren.
  • An der frischen Luft spazieren gehen, um Stresshormone abzubauen.
  • Meditieren, um das Gedankenkarussell zu beruhigen.
  • Den Lieblingssong aufdrehen, dazu mitsingen und tanzen, um Glückshormone auszuschütten. 

7. Üben, üben, üben

Je mehr du vor anderen sprichst, desto weniger Angst wird es dir machen. Dabei meine ich nicht, dass du direkt auf einer großen Bühne vor hunderten von Menschen redest. Fang ganz klein an: Üb vor dem Spiegel, trag deiner Familie oder Freund:innen deine Rede vor, meld dich in Meetings zu Wort. Auch kleine Schritte helfen dir, an Sicherheit zu gewinnen. Wenn du bereit bist, steigerst du dich dann langsam.

8. Vorbereitung

Durch eine gute Vorbereitung fühlst du dich automatisch sicherer. Nimm diesen Punkt deshalb ernst und bereite dich inhaltlich optimal vor. Daneben gibt es noch weitere Punkte, um die du dich vorab kümmern kannst und deiner Sprechangst so weniger Raum gibst.

  • Überleg dir einige Tage vorher, was du bei deinem Vortrag anziehst. Du sollst dich darin wohl- und nicht verkleidet fühlen.
  • Schau dir die Umgebung, wo du deine Rede hältst, an und mach dich mit ihr vertraut.
  • Kontrollier vorab, ob die Technik funktioniert und bereite für den Fall der Fälle einen Plan B vor. Pack zum Beispiel deinen Laptop oder einen Flipchart ein.
  • Bereite dickere Karteikarten mit deinen Notizen vor. Sollten deine Hände zittern, fällt das im Vergleich zu Papier kaum auf.
  • Such dir einen Anker im Publikum: Personen, die sympathisch wirken und die du während deines Vortrags immer wieder anschaust.
  • Sprich deine Nervosität zu Beginn offen an. Die meisten kennen dieses unangenehme Gefühl selbst und darüber zu reden, wirkt souverän.
Redeangst überwinden mit 8 Tipps und Übungen

Fazit

Redeangst ist belastend und einschränkend. Das wissen leider viele Menschen. Einigen durfte ich als Kommunikationscoach bereits helfen, ihre Sprechangst zu bewältigen. Denn es ist auf jeden Fall möglich, sie ein für allemal loszuwerden! Ich möchte dir Mut machen. – Egal, ob du diesen Weg allein gehst oder dir mit einem Coaching Unterstützung holst.

Der Schlüssel liegt dabei im allerersten Schritt: Annehmen, dass deine Angst da ist. Dann gehst du – mal in kleinen, mal in großen Schritten – weiter und arbeitest aktiv daran, deine Redeangst hinter dir zu lassen. Sei stolz auf dich, dass du daran arbeiten willst und dein Ziel verfolgst, dich beim Sprechen vor anderen endlich wohl und selbstbewusst zu fühlen.


Häufige Fragen zu Redeangst überwinden

Wie äußert sich Redeangst?

Redeangst zeigt sich in sehr verschiedenen Symptomen auf der körperlichen, mentalen und emotionalen Ebene. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Körperliche Symptome: Herzrasen, Zittern der Stimme und Händen, Schweißausbrüche, Engegefühl in der Brust, flache und schnelle Atmung.
  • Mentale Symptome: Blackout, starke Selbstzweifel und negative Glaubenssätze, Ausmalen von Horrorszenarien.
  • Emotionale Symptome: Angst vor Bewertung und Ablehnung, Unsicherheit, Überforderung und Stress.

Warum habe ich Redeangst?

Deine Redeangst ist wahrscheinlich aufgrund von Erfahrungen, die du in der Vergangenheit gemacht hast, entstanden. Dein Unterbewusstsein hatte diese als gefährlich abgespeichert und ruft deine Angstreaktion hervor, sobald es sich im Jetzt daran erinnert fühlt. – Obwohl es an für sich nichts Bedrohliches an der heutigen Situation gibt.

Das Gute: Deine Redeangst ist antrainiert und hat sich auf deine Selbstsicherheit, die angeboren ist und in dir schlummert, draufgelagert. Du kannst sie genauso wieder abtrainieren und dein Vertrauen in dich wieder hervorholen.

Wie kann ich Redeangst überwinden?

Es ist auf jeden Fall möglich, deine Redeangst komplett loszuwerden. Das sehe ich immer wieder bei meinen Kund:innen. Der wichtigste Schritt liegt darin, deine Angst erstmal anzunehmen, anstatt dich dafür zu verurteilen. Erst wenn du das schaffst, kannst du im nächsten Schritt daran arbeiten, sie zu bewältigen.

Dabei helfen dir diese Tipps und Übungen:

  • Empathisch und mitfühlend zu dir selbst sein.
  • Atemtechniken, um dich zu entspannen.
  • Hypnose oder Selbsthypnose, um deine Denk- und Verhaltensmuster zu verändern.
  • Affirmationen, um wieder in dich und deine Fähigkeiten zu vertrauen.
  • Techniken, um locker zu bleiben und nicht so leicht die Nerven zu verlieren.
  • Üben, üben, üben: So gewinnst du an Erfahrung und Sicherheit.
  • Zeit in eine optimale Vorbereitung investieren.

Willst du klar kommunizieren und dich beim Sprechen wohl fühlen? Dann werde Teil meines Newsletters “Bewusste Kommunikation”. Jede Woche erhältst du eine E-Mail von mir für deine klare und (selbst-)bewusste Kommunikation. 

Sabrina Adams
Sabrina Maru Adams

Expertin für Stimme und Kommunikation, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und Logopädin.

Ich liebe Menschen und ihre Einzigartigkeit. Seit 2011 begleite ich Selbstständige und Angestellte auf ihrem Weg zu einer klaren und selbstbewussten Kommunikation, die zu ihnen passt. Damit sie mit ihrer Persönlichkeit begeistern. Du bist wertvoll, genauso, wie du bist und kannst Wertvolles erschaffen, wenn du dich selbst zum Ausdruck bringst. Erfahre mehr über mich und hör in meinen Podcast rein.

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