So behältst du deine Sicherheit beim Sprechen

Sprichst du auch hin und wieder vor einer größeren Gruppe Menschen? Ob das jetzt ein Vortrag, eine Präsentation, eine Rede, ein Meeting ist – du stehst vor Menschen, alle Blicke sind auf dich gerichtet, du fängst an zu reden und irgendwann siehst du, dass ein Zuhörer aufsteht und geht und du denkst dir: Oh nein, der langweilt sich wahrscheinlich. Oh Gott, ich muss irgendetwas anders machen. Oder du siehst auf einmal, dass dort hinten eine Frau sitzt, die dich kritisch ansieht. Und auch das verunsichert dich. Du wünschst dir Sicherheit beim Sprechen.  

In diesem Beitrag erfährst du von mir, wie du deine Sicherheit beim Sprechen behältst. 

Du siehst, dass auf einmal fünf Leute im Publikum nach unten schauen und in ihr Smartphone tippen, während du deinen Vortrag hältst. Natürlich bewirkt auch das bei dir wieder dieses: Oh nein, okay, ich muss jetzt irgendetwas anders machen, damit ich das Interesse meiner Zuhörer zurückgewinne. Vielleicht rede ich zu langsam, zu monoton oder der Inhalt ist einfach nicht gut?  

Sprich, deine Zuhörer zeigen irgendeine Art von Reaktion und du lässt dich verunsichern. Es ist völlig egal, ob du vorher schon ein wenig unsicher warst oder dich sicher gefühlt hast. Du wirst dich mit hoher Wahrscheinlichkeit durch solche Reaktionen verunsichern lassen. Warum ist das so?  

Du verwechselst Beobachtungen und Interpretation.  

Das heißt, du beobachtest etwas: Jemand gähnt, guckt dich kritisch an, schaut aufs Handy etc. und gleichzeitig interpretierst du das, was du wahrnimmst.  

Er ist gelangweilt. Sie findet blöd, was ich sage. Wahrscheinlich finden sie den Inhalt langweilig oder das Thema nicht gut oder mich und können mir nicht zuhören und folgen. Du interpretierst das, was du siehst.  

Der erste Schritt für Sicherheit beim Sprechen ist also dir bewusst zu machen, wann du beobachtest und wann du etwas interpretierst. Denn: du weißt nicht, ob deine Interpretation stimmt.  Nehmen wir mal das Beispiel, jemand gähnt und du denkst dir: Oh Gott, diese Person findet langweilig, was ich erzähle oder er findet mich langweilig. Das ist deine eigene Interpretation. Es könnte genauso sein, dass die Person eine schlechte Nacht hinter sich hat und einfach nur müde ist.  

Die Frau, die scheinbar kritisch guckt. Der Blick wirkt für dich kritisch, doch vielleicht guckt sie so, weil sie intensiv über etwas nachdenkt. Vielleicht findet sie es spannend, was du sagst und macht sich darüber Gedanken. Oder sie ist mit ihren Gedanken bei etwas völlig anderem, was ihr nicht gefallen hat.  

Differenziere also klar, wann du etwas beobachtest und wann du in die Interpretation gehst.  

Ich empfehle dir, die Interpretation erstmal vollständig wegzulassen. Denn in den allermeisten Fällen wirst du sie für dich selbst negativ auslegen. Du wirst sie für dich negativ bewerten, und zwar so, dass es letztlich zu einer Verunsicherung führt. Bleib daher lieber bei der Beobachtung.  

Du darfst und sollst dein Publikum wahrnehmen. Du redest ja zu und mit Menschen. Du möchtest diesen Menschen etwas mitteilen. Also sei neugierig und interessiert an ihnen. Aber lasse die Interpretation weg.

Bleib im Augenblick und sei präsent 

Als zweiten wichtigen Schritt empfehle ich dir: Bleib bei dir. Beobachte dich selbst, wie du stehst, was du sagst und wie du dich fühlst.  

Sind deine Hände in den Hosentaschen? Wie ist deine Stimme? Ist deine Stimme hoch oder tief? Ist sie ein bisschen zittrig? Läufst du hin und her oder stehst du ganz fest auf der Bühne?  

Wichtig dabei ist, dass du wertneutral bleibst. Hier kannst du nicht interpretieren, denn du weißt ja, was du tust und denkst. Du kannst bei dir selbst lediglich bewerten. Und ich weiß, wenn du das jetzt liest, dann kann es sein, dass du denkst: Nein danke, ich werde beim besten Willen nicht gucken was ich da mache, denn wenn ich feststelle, dass ich irgendwie komisch hin und herlaufe oder dass ich an meinem Ring drehe oder dass meine Stimme hoch oder zittrig ist, dann werde ich ja erst recht unsicher. Ich mag lieber gar nicht mitbekommen, was ich da mache. Doch es ist genau umgekehrt.  

Wenn du weißt, was du machst, präsent bist und bewusst sprichst, fühlst du dich sicher. 

Je weniger du von dir selbst wahrnimmst, je mehr du im Außen bist, je mehr du nur bei deinen Zuhörern bist und nicht mehr bei dir, desto unsicherer wirst du.  

Bleib auch hier in der akzeptierenden und wohlwollenden Wahrnehmung und schau dich und deine Gedanken neugierig und interessiert an. Sei im Augenblick, strahle diese Präsenz aus und behalte deine Sicherheit beim Sprechen.   

Wenn du am Ende deiner Rede, deines Vortrags oder deiner Präsentation irgendeine Rückmeldung bekommst, oder einen Blick siehst, dann weißt du nicht: Kann das jetzt bedeuten, dass ich zu schnell geredet habe? Wenn du nicht darauf achtest, wie du redest, wirst du niemals wissen, ob eine Rückmeldung, die du bekommst, richtig oder falsch ist. Du kannst nicht einschätzen, ob du mit dieser Meinung übereinstimmst oder nicht, denn es kann sein, dass diese Person das als schnell empfindet, du aber als angemessenes Sprechtempo.  

Wenn du nicht weißt, wie du geredet hast, kann dich jegliche Rückmeldung verunsichern. 

Also sei bei dir. Beobachte dich und bleib neugierig und interessiert.  

Du kannst natürlich im zweiten Schritt, wenn du magst, für dich in die Bewertung gehen. Du beobachtest, bewertest und denkst: Ich finde das aber jetzt nicht so praktisch, dass ich an meinem Ring drehe. Oder: Ich mag es nicht, wenn meine Stimme nach oben geht. Ich mag es lieber, wenn meine Stimme tief ist. Dann hast du die Möglichkeit, dies zu verbessern.  

Der erste Schritt ist: Nimm es wahr. Und vielleicht gelingt es dir sogar, dies schon genau in dem Moment zu verbessern. Dann ist das hervorragend. Oder es gelingt dir nicht sofort in dem Moment, das ist völlig in Ordnung. Dann gelingt es dir vielleicht bei deiner nächsten Rede, deiner nächsten Präsentation oder bei deinem nächsten Vortrag.  

Gib dir immer wieder die Chance, zu wachsen.  

Gib dir die Möglichkeit, Dinge so zu verändern, dass du dich am Ende gut damit fühlst. So, dass du dahinterstehst.  

Ich fasse nochmal zusammen, wie du deine Sicherheit beim Sprechen beibehältst:  

  • Mach dir bewusst, was Beobachtung ist und wann du in die Interpretation fällst. Bleibe lieber bei der Beobachtung deiner Zuhörer, und zwar neugierig und interessiert.  
  • Bleib bei dir. Bleib viel mehr bei dir als im Außen und beobachte dich selbst, neugierig und interessiert. Lass die Bewertung im ersten Schritt weg. Erst im zweiten Schritt kannst du für dich entscheiden, ob du es so gut findest oder ob du etwas ändern möchtest. 
  • Wenn du etwas verändern möchtest, hast du jederzeit die Möglichkeit, das zu tun. Wenn es dir in dem Moment nicht gelingt, dann wird es dir ein anderes Mal gelingen.  

Und nun bin ich natürlich wieder interessiert daran, welche Erfahrungen du so sammelst, wenn du vor Menschen redest. Also wie geht es dir dabei? Lässt du dich verunsichern, wenn jemand gähnt oder wenn der Zuhörer etwas macht, was du nicht so gut findest?  

Hast du dich selber schon mal beobachtet? Also weißt du, was du machst, wenn du vor Menschen sprichst?  

Und vor allem: Wie behältst du deine Sicherheit beim Sprechen? 

Ich freue mich über den Austausch mit dir. 

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Sabrina Adams
Sabrina Maru Adams

Expertin für Stimme und Kommunikation, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und Logopädin.

Ich liebe Menschen und ihre Einzigartigkeit. Seit 2011 begleite ich Selbstständige und Angestellte auf ihrem Weg zu einer klaren und selbstbewussten Kommunikation, die zu ihnen passt. Damit sie mit ihrer Persönlichkeit begeistern. Du bist wertvoll, genauso, wie du bist und kannst Wertvolles erschaffen, wenn du dich selbst zum Ausdruck bringst. Erfahre mehr über mich und hör in meinen Podcast rein.

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