5 hilfreiche Kommunikationstechniken mit konkreten Beispielen [+ PDF]

5 hilfreiche Kommunikationstechniken mit konkreten Beispielen [+ PDF]

„Sprache ist Macht.“

Bestimmt hast du dieses Zitat schon einmal gehört und wahrscheinlich auch schon selbst erlebt. Denn mit deiner Sprache und deinen Worten kannst du eine Situation und eine Stimmung von jetzt auf gleich komplett verändern – positiv wie negativ. Je nachdem wie du kommunizierst, fühlt sich das Gespräch mit deinem Gegenüber leicht, angenehm und verbindend an. Oder eben schwierig, kompliziert und misslungen. Dabei ist es egal, ob du mit Mitarbeitenden, Vorgesetzten oder deiner Familie sprichst: deine Kommunikation ist in allen Kontexten ein machtvolles Werkzeug.

Damit du in Zukunft weißt, worauf du in Gesprächen achten kannst, damit sie sich leicht und gut anfühlen, lernst du in diesem Blogartikel 5 hilfreiche Kommunikationstechniken kennen. Und du erfährst, welche innere Haltung die Voraussetzung ist, damit du mit diesen Techniken deine Kommunikation verbesserst.

Du kannst dir die 5 hilfreichen Kommunikationstechniken auch als PDF runterladen, damit du sie auf einen Blick zum Üben parat hast.


Das Wichtigste über Kommunikationstechniken auf einen Blick

  • Kommunikation ist machtvoll: mit ihr kannst du eine Situation und eine Stimmung von jetzt auf gleich komplett verändern – positiv wie negativ.
  • Kommunikationstechniken helfen dir dabei, deine Art Gespräche zu führen, zu verbessern.
  • Nur wenn deine innere Haltung stimmt und du Kommunikationstechniken nicht nach Schema F abspielst, funktionieren sie auch.
  • Nicht jede Technik passt zu jeder Situation und jedem Menschen. Schau, womit du dich wohlfühlst und probier dich aus.
  • Voraussetzung für jedes gelungene Gespräch ist: dein aufrichtiges Interesse an deinem Gegenüber.

Inhalte

  1. Definition: Was sind Kommunikationstechniken?
  2. Fazit
  3. FAQ – Häufige Fragen

Definition: Was sind Kommunikationstechniken?

Mit Kommunikationstechniken sind Methoden gemeint, die Menschen helfen, zu kommunizieren. Oft machen schon kleine Veränderungen in der Art und Weise, wie wir ein Gespräch führen, einen großen Unterschied und sorgen im besten Fall dafür, dass sich alle Beteiligten ernst genommen, gehört und verstanden fühlen.

Es geht nicht ums Abspielen einer Technik, sondern ums Verstehen

Wichtig ist mir: es geht nicht darum, eine Kommunikationstechnik auswendig zu lernen und auf Knopfdruck abzuspielen. Dann funktioniert sie nicht und kann deine Kommunikation auch nicht positiv beeinflussen.

Vielmehr geht es darum, die Idee hinter der Technik zu verstehen und sie aus dieser inneren Haltung heraus anzuwenden. Beim aktiven Zuhören ist das zum Beispiel das ehrliche Interesse an deinem Gegenüber. Ohne dieses Interesse wirst du auch mit einem Nicken hier und einem „Ah ok“ da nicht vortäuschen können, dass du wirklich aufmerksam zuhörst. Dein Gegenüber wird merken, dass du gerade nur so tust, als ob du präsent wärst.

Guck also bei jeder Kommunikationstechnik genauer hin: Was will dir die Technik sagen? Was ist die Idee dahinter?

Schauen wir uns an, um welche 5 Kommunikationstechniken es in diesem Blogartikel geht.

5 wichtige Kommunikationstechniken sind das aktive Zuhören, Paraphrasieren, die Metakommunikation, Ich-Botschaften und Fragetechniken.

Kommunikationstechnik: Aktives Zuhören

Zuhören ist nicht gleich zuhören. Du kannst zuhören und gleichzeitig abgelenkt sein: du schweifst mit deinen Gedanken ab, schaust immer wieder aufs Handy, fällst deinem Gegenüber ins Wort oder überlegst, was du als nächstes sagen willst.

Beim aktiven Zuhören geht es darum, mit deiner vollen Aufmerksamkeit wirklich bei deinem Gegenüber zu sein. Du hörst hin, nimmst das Gesagte wahr und bist ehrlich interessiert daran, was dir dieser Mensch mitteilen möchte. Das schafft eine tiefe Verbindung.

Besonders ist hier, dass du deinem Gegenüber eben aktiv zeigst: ich bin mit meiner Aufmerksamkeit und meinem Interesse voll und ganz bei dir. Dafür hast du verschiedene Techniken auf der Ebene der verbalen, nonverbalen und paraverbalen Kommunikation.

Das sind die wichtigsten Techniken, auf die es beim aktiven Zuhören ankommt:

  • Nachfragen: Du stellst deinem Gegenüber Fragen und zeigst, dass du an dessen Sichtweise interessiert bist.
  • Klären: Du vergewisserst dich mit konkretem Nachfragen, ob du alles korrekt verstanden hast.
  • Aufmerksamkeit signalisieren: Du äußerst an den passenden Stellen ein „Hmm“ oder „Ja“ und zeigst so, dass du aufmerksam bist.
  • Blickkontakt: Du hältst den Blickkontakt und schaust deinem Gegenüber in die Augen.
  • Nicken: Du nickst immer mal wieder, damit dein Gegenüber weiß, dass du präsent bist.
  • Ausreden lassen: Du lässt dein Gegenüber ausreden und unterbrichst nicht.
Die wichtigsten Techniken des aktiven Zuhörens sind das Nachfragen, Klären, Aufmerksamkeit signalisieren, Blickkontakt halten, Nicken und Ausreden lassen

Kommunikationstechnik: Paraphrasieren

Paraphrasieren kannst du mit Zusammenfassen übersetzen. Es bedeutet: du gibst in deinen eigenen Worten wieder, was du gehört hast. So zeigst du deinem Gegenüber, dass du aufmerksam zugehört hast und sichergehen willst, dass du alles richtig verstanden hast. Dein Gegenüber hat so auch die Möglichkeit, zu klären, falls es Missverständnisse gibt oder wichtige Informationen fehlen.

Beim Paraphrasieren gibt man das Gesagte in eigenen Worten wieder.

Kommunikationstechnik: Metakommunikation

Laut Wikipedia geht es bei Metakommunikation darum, „wie Kommunikationspartner ihre Aufmerksamkeit auf eine höhere Ebene verlagern und sich darüber austauschen, wie sie miteinander umgehen oder was sie im Moment stark beschäftigt.“

Du gehst also einen Schritt aus der Situation raus und sprichst darüber. Das ist besonders beim Smalltalk oder in Situationen, wo du dich unsicher fühlst, hilfreich. Wenn du die Metaperspektive einnimmst und das formulierst, wirkt das souverän und gleichzeitig verbindend.

Du kommst mit deinem Gegenüber beim Smalltalk ins Stocken und ihr schweigt euch an.

Deine Metakommunikation könnte sein: „Jetzt stehen wir hier und keiner sagt was und wir schweigen uns an.“

Du bist genervt und das ist an deiner Stimme deutlich zu hören, als du mit einem Mitarbeitenden sprichst.

Deine Metakommunikation könnte sein: „Ich bin gerade total genervt und kann meinen Tonfall nicht mehr hören und dabei hat das gar nichts mit dir zu tun.“

Bei der Metakommunikation gehst du einen Schritt aus der Situation ras und sprichst darüber.

Kommunikationstechnik: Ich-Botschaften

Bei Ich-Botschaften steht deine Wahrnehmung im Mittelpunkt: du kommunizierst deine eigenen Ansichten und Gefühle, anstatt das Verhalten deines Gegenübers zu bewerten. Wenn du diese Technik richtig umsetzt, bringt sie einige Vorteile für deine Kommunikation:

  • Konstruktiv: Du sprichst über Tatsachen und machst keine wilden Schuldzuweisungen. Das macht deine Kommunikation direkt konstruktiver.
  • Verbindend: Bei der Ich-Botschaft drückst du deine eigenen Gefühle aus. Das bringt eine sehr persönliche Ebene in das Gespräch und wirkt verbindend.
  • Urteilsfrei: Ich-Botschaften funktionieren, ohne die andere Person zu verurteilen. Es geht darum, Tatsachen bewertungsfrei wiederzugeben.

Dadurch wirkt eine Ich-Botschaft im Ganzen deeskalierend und trägt zur Konfliktlösung bei. Achte bitte darauf, dass du auf Generalisierungen wie „immer“ und „nie“ verzichtest. Dadurch fühlt sich dein Gegenüber wahrscheinlich angegriffen und deine Ich-Botschaft erfüllt ihren Zweck nicht.

Willst du deine Gedanken klar zum Ausdruck bringen und mit deinen Ideen und deiner Botschaft verstanden werden? Im 3-Punkte-Plan (0 Euro) erfährst du, wie du klar und auf den Punkt kommunizierst.

Freebie

Aus diesen Elementen besteht eine Ich-Botschaft:

  1. Du beschreibst die Situation oder das Verhalten deines Gegenübers konkret und aus deiner Perspektive:
    „Mir ist aufgefallen, dass du mich heute im Meeting drei Mal unterbrochen hast.“
  1. Du beschreibst, wie du dich dadurch fühlst:
    „Das hat mich durcheinandergebracht und ich bin verärgert, dass ich meinen Standpunkt nicht klar rüberbringen konnte.“
  1. Du sagst, was du dir für die Zukunft anders wünschst:
    „Bitte lass mich beim nächsten Mal ausreden. Wenn ich zu Ende gesprochen habe, kannst du gerne mit der Diskussion starten.“

Wichtig ist auch hier, dass du die Haltung hinter dieser Kommunikationstechnik verstehst. Es geht nicht darum, den Fokus auf dich zu legen und dich in den Mittelpunkt zu stellen. Die Idee ist, dass der erhobene Zeigefinger wegfällt und du deine Sichtweise ohne Verurteilungen darstellst.

Die Ich-Botschaft besteht aus 3 Elementen: Beschreibung der Situation, Beschreibung des eigenen Gefühls und Äußerung einer Bitte.

Kommunikationstechnik: Fragetechniken

Fragen sind eine bekannte Kommunikationstechnik, um deinem Gegenüber zu zeigen, dass du an dessen Sichtweise und Meinung interessiert bist. Es gibt zwei übergeordnete Fragetypen, zwischen denen wir unterscheiden: die offenen und die geschlossenen Fragen.

Offene Fragen für ausführliche Antworten

Mit offenen Fragen, also den „W-Fragen“ (Wer/ Wann/ Wo/ Wie/ Warum), kannst du dein Gegenüber motivieren, ausführlich zu antworten und das Gespräch beleben. Da diese Fragen nicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, sind sie oft hilfreich, um mehr Informationen zu bekommen oder wortkarge Menschen ein wenig aus der Reserve zu locken.

Geschlossene Fragen für direkte Antworten

Bei geschlossenen Fragen gibt es nur eine eindeutige Antwort – „Ja“ oder „Nein“. Deshalb sind die Antworten auf diese Fragen knapp und direkt. Sie können dir helfen, um kurz abzuklären, ob du etwas korrekt verstanden hast oder auch, um den Redefluss deines Gegenübers zu verlangsamen.

Die Mischung machts

Auch bei dieser Kommunikationstechnik gilt, dass deine Haltung dahinter stimmen muss. Es bringt nichts, wenn du dein Gegenüber mit Fragen überhäufst – egal ob offen oder geschlossen. Entscheidend ist, dass du den Menschen, mit dem du sprichst, wirklich verstehen willst. Dann spürst du auch intuitiv, welche Fragestellung gerade passt und in welchem Maße.

Es gibt zwei Fragetypen: Offene Fragen für ausführliche Antworten und geschlossene Fragen für direkte Antworten.

Fazit

Wie wir kommunizieren, entscheidet darüber, wie wir uns dabei und danach fühlen. Das gilt auch für den Menschen, mit dem wir sprechen. Das ist eine große Verantwortung und gleichzeitig auch eine tolle Chance, wenn wir uns unserer Kommunikation bewusst sind.

Mit diesen 5 Kommunikationstechniken kannst du deine Art, zu kommunizieren, positiv beeinflussen. Vorausgesetzt, deine innere Haltung stimmt und du spielst diese Methoden nicht wie Schema F ab. Nutze deine Empathie, um reinzufühlen, wann du Ich-Botschaften, Fragetechniken, Paraphrasieren oder die anderen Techniken einsetzt. Hier findest du die 5 Kommunikationstechniken nochmal als PDF zum Runterladen.

Fang an, dich in Gesprächen zu beobachten und probiere die verschiedenen Techniken nach und nach aus. Nicht jede passt zu jeder Situation und zu jedem Menschen. Schau, womit du dich wohlfühlst und was zu dir passt. Essenziell für jedes gelungene Gespräch ist, dass du aufrichtig wissen willst, was der andere Mensch dir zu erzählen hat.


Häufige Fragen zu Kommunikationstechniken

Was sind Kommunikationstechniken?

Mit Kommunikationstechniken sind Methoden gemeint, die Menschen helfen, zu kommunizieren. Oft machen schon kleine Veränderungen, wie wir ein Gespräch führen, einen großen Unterschied und beeinflussen diese positiv.

Dabei geht es nicht ums Abspielen einer Technik, sondern ums Verstehen. Was ist die Idee dieser Technik? Was steckt dahinter? Wenn du die Kommunikationstechnik nicht einfach auf Knopfdruck ablieferst, sondern aus deiner inneren Haltung heraus einsetzt, funktioniert sie auch. 

Was gibt es für Kommunikationstechniken?

In diesem Blogartikel lernst du 5 hilfreiche Kommunikationstechniken kennen. Dazu gehören das Aktive Zuhören, das Paraphrasieren, die Metakommunikation, die Ich-Botschaften und Fragetechniken. In den jeweiligen Abschnitten findest du auch konkrete Beispiele.

Außerdem kannst du dir die 5 hilfreichen Kommunikationstechniken als PDF runterladen, damit du sie auf einen Blick zum Üben parat hast.

Warum sind Kommunikationstechniken wichtig?

Unsere Kommunikation ist sehr machtvoll. Wie wir kommunizieren, entscheidet darüber, wie wir uns dabei und danach fühlen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, ist das eine große Chance, um unsere Art der Kommunikation positiv zu beeinflussen und zu verbessern. Kommunikationstechniken helfen uns dabei und geben uns eine Art Leitfaden, an dem wir uns orientieren können.

Wie kann ich Kommunikationstechniken lernen?

Fang an, dich selbst in Gesprächen zu beobachten und schau, wo du die verschiedenen Techniken nach und nach ausprobieren kannst. Nicht jede Methode passt zu jeder Situation und zu jedem Menschen. Du sollst dich dabei wohlfühlen. Essenziell für jedes gelungene Gespräch ist, dass du aufrichtig an deinem Gegenüber interessiert bist.

Willst du klar kommunizieren und dich beim Sprechen wohl fühlen? Dann werde Teil meines Newsletters “Bewusste Kommunikation”. Jede Woche erhältst du eine E-Mail von mir für deine klare und (selbst-)bewusste Kommunikation. 

Sabrina Adams
Sabrina Maru Adams

Expertin für Stimme und Kommunikation, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und Logopädin.

Ich liebe Menschen und ihre Einzigartigkeit. Seit 2011 begleite ich Selbstständige und Angestellte auf ihrem Weg zu einer klaren und selbstbewussten Kommunikation, die zu ihnen passt. Damit sie mit ihrer Persönlichkeit begeistern. Du bist wertvoll, genauso, wie du bist und kannst Wertvolles erschaffen, wenn du dich selbst zum Ausdruck bringst. Erfahre mehr über mich und hör in meinen Podcast rein.

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