Was Missverständnisse mit Wahrnehmung und Interpretation zu tun haben

Bestimmt kennst du klassische Missverständnisse im Alltag. Stell dir vor, du triffst dich mit einem Freund oder einer Freundin. Ihr seid frühstücken und dein Gegenüber schaut immer wieder auf das Handy. Irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Hat dein Freund bzw. deine Freundin kein Interesse an eurem Treffen? Vielleicht bist du sogar so genervt, dass du sagst: „Wir können es auch lassen“. 

Was ist, wenn deine Freundin sehr wohl Lust auf dieses Treffen hat und ihr gerade gut tut, dich zu sehen? Sie möchte auch mit dir frühstücken und reden. Sie muss gerade abrufbereit sein, weil ihr Kind krank ist. Dann ist es ein klassisches Missverständnis, denn du gehst davon aus, dass deine Freundin gerade keine Lust auf das Treffen mit dir hat. 

Sehen wir uns nun an, was das mit der Wahrnehmung und Interpretation zu tun hat. 

Deine Wahrnehmung  

Genau an dieser Schnittstelle entstehen klassische Missverständnisse. Du nimmst etwas wahr. In diesem Beispiel, dass deine Freundin oft auf ihr Handy schaut. Du kannst auch wahrnehmen, dass sie einen genervten Stimmklang hat. Oder du hältst eine Rede und nimmst wahr, dass einige deiner Zuhörer gähnen oder deiner Meinung nach komisch schauen. Das ist zunächst deine Wahrnehmung, also das, was du beobachtest.  

Deine Interpretation  

Im nächsten Schritt interpretierst du das, was du gesehen oder wahrgenommen hast. Sehen wir uns dafür nun einige Beispiele an. 

Da deine Freundin oft auf ihr Handy schaut, interpretierst du, dass sie gerade keine Lust auf dich hat. Einige Menschen in deinem Publikum gähnen. Du interpretierst, dass sie gelangweilt von dir sind oder dein Inhalt schlecht ist. Du befindest dich in einem Gespräch und dein Gesprächspartner hat einen aggressiven Stimmklang. Du interpretierst, dass er genervt von dir ist. 

Doch vielleicht ist er gar nicht von dir genervt, sondern ärgert sich über jemand anderen oder eine erlebte Situation.  

Deine Interpretation muss nicht der Wahrheit entsprechen 

Mach dir also bewusst, dass deine Interpretation immer deine eigene ist und nicht der Wahrheit entsprechen muss. Es muss sich nicht mit dem decken, was tatsächlich dahintersteckt.  

Stell dir vor, es befinden sich 10 Menschen in einem Raum. Eine Person macht etwas und jeder dieser 10 Menschen wird die Beobachtung anders interpretieren. Jeder Mensch interpretiert etwas aufgrund seiner eigenen Wahrnehmung, Erfahrung und Persönlichkeit.  

Klassische Missverständnisse entstehen, weil du Dinge wahrnimmst, sie interpretierst und davon ausgehst, dass diese Interpretation die Wahrheit ist. Sie entstehen demnach durch eine falsche Interpretation. 

Mit diesen Tipps kannst du Missverständnisse in deinem Alltag reduzieren 

Gerne gebe ich dir nun Tipps mit auf den Weg, wie du kommunikativ so damit umgehen kannst, dass Missverständnisse seltener auftreten. Zudem eskalieren derartige Situationen dann auch nicht mehr so, wie bisher. 

Du hast die Möglichkeit, deine Wahrnehmung und Interpretation direkt anzusprechen. Anstatt etwas für dich zu interpretieren und enttäuscht zu reagieren, kannst du beispielsweise sagen: „Du schaust die ganze Zeit auf dein Handy. Kann es sein, dass du dich lieber ein anderes Mal mit mir treffen möchtest?“ Oder: „Kann es sein, dass du gerade abgelenkt bist?“ 

Sprich also deine Wahrnehmung an, beschreibe sie genauer und kommuniziere auch deine Interpretation. Wichtig ist, die Wahrnehmung ist eine Tatsache. Du nimmst wahr, dass jemand sehr oft auf das Handy schaut und kannst dies klar aufzeigen. Deine Interpretation solltest du hingegen so ausdrücken, dass es deine Ansicht ist und nicht die absolute Wahrheit. Du erkundigst dich deshalb, ob deine eigene Interpretation stimmt, oder ob du falsch liegst.  

Anschließend hat deine Freundin oder dein Freund auch die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Vielleicht fällt ihr auf, dass sie tatsächlich sehr oft auf ihr Handy geschaut hat und es möglicherweise gar nicht bemerkte. Oder sie erklärt die Situation, warum der Blick auf das Handy im Moment sehr wichtig ist. 

Teste es selbst 

Achte künftig gerne einmal darauf, wenn du selbst wieder in einer ähnlichen Situation bist. Hierbei ist es egal, ob es eine berufliche oder private Situation ist. Du wirst nun genau sehen, was das mit Wahrnehmung und Interpretation zu tun hat. Sprich sowohl deine Wahrnehmung als auch deine Interpretation an und erkundige dich, ob du damit richtig oder falsch liegst.  

Mit diesen Informationen gelingt es dir bestimmt, Missverständnisse oder Konflikte in deinem Leben zu reduzieren.  

Sprichst du deine Wahrnehmung und Interpretation bereits an, um Missverständnisse zu vermeiden und ist dir der Unterschied schon bewusst? Ich freue mich sehr, wenn du deine Erfahrung mit mir in den Kommentaren teilst. Vor allem freue ich mich, wenn dir diese Tipps weiterhelfen und dich vor oft unnötigen Konflikten bewahren.  

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Sabrina Adams
Sabrina Maru Adams

Expertin für Stimme und Kommunikation, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und Logopädin.

Ich liebe Menschen und ihre Einzigartigkeit. Seit 2011 begleite ich Selbstständige und Angestellte auf ihrem Weg zu einer klaren und selbstbewussten Kommunikation, die zu ihnen passt. Damit sie mit ihrer Persönlichkeit begeistern. Du bist wertvoll, genauso, wie du bist und kannst Wertvolles erschaffen, wenn du dich selbst zum Ausdruck bringst. Erfahre mehr über mich und hör in meinen Podcast rein.

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