Wie du durch Metakommunikation bessere Gespräche führst

Wie du durch Metakommunikation bessere Gespräche führst

Ein Gespräch läuft aus dem Ruder: Es geht nicht mehr sachlich zu, die Beteiligten fühlen sich missverstanden und vielleicht auch verletzt. Woran das eigentlich lag, weiß am Ende niemand genau. – Hier kommt Metakommunikation ins Spiel. Sie hilft dir, über das Gespräch selbst zu sprechen: Wie reden wir gerade miteinander? Was passiert zwischen den Zeilen? Auch wenn sich das erstmal ungewohnt anfühlt, bewirkt Metakommunikation viel: Sie bringt Klarheit, schafft Verbindung und macht deine gesamte Kommunikation bewusster.

In diesem Artikel zeige ich dir, was Metakommunikation genau bedeutet, warum sie so wertvoll ist und wie du sie selbst durch handfeste Beispiele und mit Hilfe von praktischen Übungen in dein Berufs- und Privatleben einbaust.

Das Wichtigste zu Metakommunikation auf einen Blick

  • Metakommunikation bedeutet: Wir reden über unsere Kommunikation selbst. Also nicht über das, was wir sagen, sondern über das, wie wir es sagen.
  • Die Kommunikationswissenschaftler Schulz von Thun und Watzlawick haben die Metakommunikation geprägt, denn sie betonen beide die Beziehungsebene eines Gesprächs.
  • Bei Metakommunikation sind die gängigen Gesprächsregeln hilfreich: Es spricht nur eine Person und die anderen hören zu, das Gespräch bleibt sachlich und alle bemühen sich, dass es positiv verläuft.
  • Mit Metakommunikation verbesserst du deine Gespräche, denn du gewinnst mehr Klarheit und Verbindung.
  • Metakommunikation ist in verschiedenen Situationen hilfreich: ein Konflikt, ein Feedbackgespräch, ein Dialog im Team oder unter Freund:innen.

Inhalte

Definition: Was ist Metakommunikation?

Metakommunikation bedeutet, über die Kommunikation selbst zu reden. Also nicht über das, was gesagt wird, sondern darüber, wie wir miteinander reden.

Meistens bleibt diese Ebene unausgesprochen und passiert zwischen den Zeilen. Durch den Blick auf das Gespräch aus der Vogelperspektive, bei der es nicht um den Inhalt geht, kommt diese Ebene auf den Tisch. Das bereichert Gespräche enorm.

Metakommunikation ist die Kommunikation über Kommunikation

Metakommunikation laut Watzlawick

Paul Watzlawick, Kommunikationswissenschaftler, wird oft im Kontext mit Metakommunikation genannt. Er hat betont, wie wichtig die Beziehungsebene in der Kommunikation ist und steht für den bekannten Satz: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Damit meint er: Auch wenn wir nichts sagen, senden wir Signale. – Nämlich mit unserer gesamten Körpersprache wie Gestik und Mimik.

Kommunikation passiert also immer, einmal auf der Inhaltsebene und einmal auf der Beziehungsebene. Genau da setzt Metakommunikation an, es geht um das Wie: Was löst das Gesagte bei den Beteiligten aus? Wie fühlt sich die Situation an?

Metakommunikation laut Schulz von Thun

Auch der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun betont, wie relevant Metakommunikation ist. Er hat mit seinem 4-Ohren-Modell gezeigt, dass jede Nachricht vier Seiten hat: Sachinhalt, Beziehung, Selbstoffenbarung und Appell.

Oft entstehen in Gesprächen Missverständnisse, weil die sendende und die empfangende Person unterschiedliche Nachrichten bei gleichem Inhalt meinen. Metakommunikation hilft, diese Ebene bewusst zu machen: Welche Seite steht im Vordergrund? Was wird wie verstanden? Dieser Blick hinter die Worte macht Gespräche klarer.

Gibt es bei Metakommunikation Regeln?

Bei Metakommunikation helfen die etablierten Gesprächsregeln wie:

  • Es spricht nur eine Person, die anderen hören zu und lassen sie ausreden.
  • Die sprechende Person nutzt Ich-Botschaften und beschreibt, was sie beobachtet, anstatt zu interpretieren.
  • Das Gespräch bleibt sachlich und es gibt keine unangebrachten Kommentare oder verbalen Angriffe.
  • Alle Beteiligten sind an einem positiven Gesprächsverlauf interessiert und zeigen sich offen und authentisch.

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5 konkrete Vorteile, die dir Metakommunikation bringt

Wieso solltest du Metakommunikation nutzen? Ganz einfach: Sie ist ein Schlüssel für erfolgreiche Gespräche. – Beruflich und privat. Das sind deine 5 konkreten Vorteile:

1. Vorteil: Weniger Missverständnisse

Du klärst nicht nur die sachliche Ebene, sondern auch, wie etwas gemeint ist. Denn meistens entstehen genau durch diese Ebene, die oft unausgesprochen bleibt, Reibereien und Missverständnisse.

2. Vorteil: Mehr Verbindung

Wenn du über deine Kommunikation redest, entsteht Nähe. Denn du sprichst aus, was sonst eher subtil und unbemerkt abläuft: Wie reden wir miteinander und wie fühlen wir uns dabei? Das verbindet.

3. Vorteil: Mehr Klarheit

Oft sind es die unausgesprochenen Gedanken, die wir uns nicht trauen, auszusprechen. Und die dank Metakommunikation auf den Tisch kommen. So gewinnen alle Beteiligten mehr Klarheit.

4. Vorteil: Deeskalation

Besonders in schwierigen oder unangenehmen Gesprächen und Konflikten hilft dir Metakommunikation, Spannungen anzusprechen und die Atmosphäre aufzulockern. Das wirkt deeskalierend.

5. Vorteil: Souveränität

Bist du in der Lage, in einem Gespräch die Metaebene einzunehmen und über die Kommunikation selbst zu reden, zeigst du Souveränität und Selbstsicherheit. Denn um diesen Schritt gehen zu können, brauchst du beides.

5 konkrete Vorteile, die dir die Metakommunikation bringt

In der Praxis: Metakommunikation anhand von 4 Beispielen erklärt

Der Begriff Metakommunikation klingt erstmal sehr theoretisch. – Dabei ist sie absolut alltagstauglich. Du bekommst ein paar konkrete Beispiele, damit du weißt, wie Metakommunikation in der Praxis aussieht und du sie selbst in deinem Alltag nutzen kannst.

1. Beispiel für Metakommunikation: Missverständnis im Team

Du diskutierst mit einer Person aus deinem Team und ihr redet aneinander vorbei. Anstatt euch weiter im Kreis zu drehen, gehst du auf die Metaebene und sagst: „Ich habe das Gefühl, jeder von uns meint etwas anderes. Lass uns kurz schauen, worum es uns jeweils geht.“ 

Du benennst damit, wie ihr kommuniziert und schaffst Raum, um euch wieder anzunähern.

2. Beispiel für Metakommunikation: Feedbackgespräch

Ein Teammitglied reagiert gereizt auf das Feedback der Führungskraft. Statt es persönlich zu nehmen, hilft in dieser Situation so eine Antwort: „Ich merke, dass meine Worte gerade etwas bei dir auslösen. Was brauchst du, um gut im Gespräch zu bleiben?“

Die Führungskraft spricht das Wie des Gesprächs an und somit die Ebene zwischen den Zeilen. Das schafft Nähe, denn das Teammitglied fühlt sich gesehen.

3. Beispiel für Metakommunikation: Unangenehme Gesprächspause

Ein Gespräch kommt ins Stocken und es herrscht eine unangenehme Stille. – Das kann zwischen Kolleg:innen oder beim Smalltalk mit Bekannten passieren. Als Ausweg gehst du auf die Metaebene und sagst: „Ich habe den Eindruck, dass wir uns gerade nichts mehr zu sagen haben.“, oder: „Jetzt stehen wir hier und schweigen uns an.“

Du sprichst aus, was gerade mit eurer Kommunikation passiert. Dadurch wirkst du souverän und selbstsicher. 

4. Beispiel für Metakommunikation: Verbaler Angriff

Dein Gegenüber macht einen spitzen Kommentar oder einen fiesen Witz über dich. Solche verbalen Angriffe kommen oft unerwartet und nicht immer hast du eine schlagfertige Antwort parat. Bevor du sprachlos dastehst und nichts sagst, reagierst du zum Beispiel so: „Stört dich das?“, oder: „Jetzt weißt ich nicht, was ich sagen soll.“

Du kommentierst die Situation neutral und lässt dich nicht auf die unsachliche Ebene ein. Plus: Du gibst den Ball wieder an dein Gegenüber ab.

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Diese 3 einfachen Übungen helfen dir, Metakommunikation zu lernen

Metakommunikation ist eine Fähigkeit, die du üben und lernen kannst. Hier sind 3 einfache und gleichzeitig wirksame Übungen, die dir helfen, sie in Zukunft in deinen Gesprächen zu nutzen:

1. Übung: Reflektier das Gespräch

Nimm dir nach einem Gespräch kurz Zeit, um zu überlegen: Was lief gut? Was war schwierig? Welche ungesagten Themen kamen auf? Diese Reflexion schärft dein Bewusstsein für die unausgesprochenen Dinge und das Wie der Kommunikation.

2. Übung: Nutz die „Metapause“

Wenn du merkst, dass ein Gespräch ins Stocken kommt oder Missverständnisse aufkommen, forder eine kurze Pause ein. Sag zum Beispiel: „Ich habe den Eindruck, wir sprechen aneinander vorbei. Lass uns schauen, wie wir das klären können.“ Indem ihr den sachlichen Inhalt pausiert, habt ihr Raum, um wieder auf einen Nenner zu kommen und euch zu verbinden.

3. Übung: Bitte um Feedback

Frag aktiv nach, wie dein Gegenüber das Gespräch wahrgenommen hat: „Wie hast du unser Gespräch empfunden? Gab es Punkte, die ich anders rüberbringen hätte können?“ So bekommst du zum einen Klarheit darüber, wie du kommunizierst. Und zum anderen stärkst du die zwischenmenschliche Beziehung, denn du zeigst Interesse an der anderen Person.

3 einfache Übungen, um Metakommunikation zu lernen

Fazit

Metakommunikation ist weit mehr als ein theoretisches Konzept: Sie ist ein praktisches Werkzeug, das deine Gespräche enorm bereichert. Denn du sprichst die unausgesprochene und manchmal auch unangenehme Ebene eines Gesprächs an. Das hilft, Missverständnisse zu vermeiden, Konflikte zu deeskalieren und dich auch in unangenehmen Situationen souverän zu zeigen. Metakommunikation bringt allen Beteiligten mehr Klarheit und schafft Verbindung.

Die 4 praxisnahen Beispiele zeigen dir konkret, wie Metakommunikation im Alltag aussieht und wie du sie Stück für Stück in deine eigenen Gespräche einbaust. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass deine Kommunikation dadurch klarer und auch authentischer wird. Lass mir gerne einen Kommentar da und erzähl mir: Nutzt du Metakommunikation bereits?

FAQ – Häufige Fragen zu Metakommunikation

Was ist Metakommunikation?

Metakommunikation heißt, „von oben“ über die Kommunikation selbst zu reden. Also aus der Vogelperspektive zu schauen, wie wir miteinander sprechen. Dabei geht es nämlich um das oft unausgesprochene, was bei einem Gespräch zwischen den Zeilen passiert. Da diese Ebene durch Metakommunikation sichtbar wird, werden Gespräche ehrlicher und klarer.

Wie funktioniert Metakommunikation?

Metakommunikation funktioniert, wenn du darüber redest, auf welche Art und Weise wir miteinander sprechen. Du verlässt also die Inhaltsebene und sprichst über das Wie der Kommunikation: Welche Emotionen sind gerade da? Wie fühlt sich das Gespräch an?

An diesem einfachen Beispiel siehst du, wie Metakommunikation in der Praxis funktioniert: Ein Gespräch zwischen Kolleg:innen gerät ins Stocken und es kommt zu einer unangenehmen Pause. Du gehst auf die Metaebene und sagst zum Beispiel: „Mensch, jetzt stehen wir hier und haben uns nichts zu sagen.“ Du sprichst also an, wie eure Kommunikation aussieht.

Was ist ein Beispiel für Metakommunikation?

Hier findest du ein anschauliches Beispiel für Metakommunikation: Du diskutierst mit einer Person aus deinem Team und ihr dreht euch im Kreis. Anstatt weiter aneinander vorbeizureden, nutzt du die Metakommunikation und sagst: „Ich habe den Eindruck, wir kommen so nicht weiter. Lass uns erstmal schauen, was wir eigentlich meinen.“ 

Du sprichst aus, wie ihr gerade kommuniziert und ermöglichst so, euch wieder anzunähern.  Bei Metakommunikation geht es nämlich um die Art und Weise, wie wir miteinander reden

Willst du klar kommunizieren und dich beim Sprechen wohl fühlen? Dann werde Teil meines Newsletters „Bewusste Kommunikation“. Jede Woche erhältst du eine E-Mail von mir für deine klare und (selbst-)bewusste Kommunikation. 

Sabrina Adams
Sabrina Maru Adams

Expertin für Stimme und Kommunikation, Wirtschaftspsychologin (M.Sc.) und Logopädin.

Ich liebe Menschen und ihre Einzigartigkeit. Seit 2011 begleite ich Selbstständige und Angestellte auf ihrem Weg zu einer klaren und selbstbewussten Kommunikation, die zu ihnen passt. Damit sie mit ihrer Persönlichkeit begeistern. Du bist wertvoll, genauso, wie du bist und kannst Wertvolles erschaffen, wenn du dich selbst zum Ausdruck bringst. Erfahre mehr über mich und hör in meinen Podcast rein.

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